Nach vielen Umbauten präsentierte sich unsere Ablaugerei Mitte 1992 wie in der nebenstehenden Bildfolge. So gut wie möglich war äusserlich wie auch im Inneren die zu dieser Zeit bestmögliche Optik und Arbeitssituation erreicht. Wie aber in den Innenraumbildern zu sehen, wurde nach wie vor in beheizten Wannen (mit entsprechenden Lauge-Dämpfen) im Tauchbadverfahren abgelaugt. Es blieb sehr beengt, und die niedrige Deckenhöhe machte das Arbeiten nicht angenehmer: die Ablaugerei blieb ein ungeliebter, aber für den Fortbestand der Krebsmühle ausserordentlich wichtiger Arbeitsbereich.
Seit Jahren waren wir auf der Suche nach einem anderen Verfahren, mit dem wir das Ablaugen weniger gefährlich und weniger belastend machen könnten. Ein solches fanden wir 1991 bei der Firma Sinis in Baden-Würtemberg. Die neue Technik konzentriert sich auf eine Ablaugemaschine, bei der die Möbel in eine Kabine gestellt und dort mit heißer Lauge besprüht werden. Die Lauge wird dabei aus einem Kessel in Düsen gepumpt und über einen Ablauf zurückgeführt, also bis zum Verbrauch im Kreislauf geführt. Das Abwasser wird in einer wasserdichten Grube gesammelt und von dort einer Abwasserbehandlungsanlage zugeführt. Diese produziert klares Wasser für die Kanalisation und verpressbaren Farbschlamm, der anschließend deponiert werden kann. Das gesamte Prozess wird über eine elektronische Steuerung bedient und überwacht. Einfach genial!
Diese Anlage – und die für die Installation erforderlichen Umbauten – hätten wir uns ohne entsprechende Kredite nie leisten können, aber diese waren zum Glück jetzt verfügbar. So entstand das neue Laugereigebäude mit Ausnutzung der maximal erlaubten 5 Meter Firsthöhe.
Diese Baumaßnahme erweitert die Nutzfläche Richtung Wiese beträchtlich. Dies macht es möglich, einen Teil dieses Neubaus dem Laden zuzuordnen, der dadurch ebenfalls einen neuen Eingang erhält. Das Gesamtbild im Betriebshof verändert sich schon durch diese Baumaßnahme enorm. Dabei ist dieser Neubau nur eine Zwischenstufe, wie der nächste Beitrag zeigt.